Weihnachten mit der Hurtigrute 20.12.-26.12.2013

 

Ich flog schon am 19.12. nach Kirkenes und übernachtete dort. So hat man noch etwas Ruhe und Zeit um in den Urlaubsmodus zu wechseln, noch ein paar letzte Einkäufe zu erledigen usw. Das Wetter  war hier richtig schön winterlich, mit -18°C und Raureif an den Bäumen und Sträuchern. Leider sollte dies einer der letzten schönen Wintertage auf meiner Reise sein, denn in Richtung Süden würde es merklich wärmer werden. Deshalb nutzte ich die im hohen Norden wenigen hellen Stunden des Tages und machte eine kleine Fototur u.a. auch zum Hurtigrutenanleger, wo die Kong Harald abfahrtbereit am Kai lag.

Am nächsten Tag hielt ich dann nach dem Frühstück Ausschau, wann denn die alte Dame in Sicht kommen würde. Sie hatte etwas Verspätung aber endlich sah ich sie in der Ferne und nun freute ich mich, endlich an Bord gehen zu können. Wir waren, wie auch schon im Jahr vorher etwas über 20 Passagiere und es versprach in dieser Hinsicht wieder eine ruhige und entspannte Fahrt zu werden.

Am Morgen des 21.12.2013 treffen wir die nordgehende MS Vesterålen und da dieses Schiff das zweitälteste der Hurtigrutenflotte ist, gibt es so einen kleinen nicht ernst gemeinten Wettbewerb zwischen diesen beiden Schiffen – wer motiviert die meisten Passagiere auf das Achterdeck zu kommen für die „Vinkekonkurranse“ J. Ich glaube wir haben gewonnen, denn auf dem anderen Schiff war an Deck niemand zu sehen. War ja auch noch zeitig am Tage (9:15 Uhr). Mittags lagen wir für ca. 1,5 h in Hammerfest und da das Wetter nicht so besonders war  machte ich nur einen kleinen Stadtbummel. Am Abend gibt es dann noch das Highlight – das Mitternachtskonzert in der Ishavkatedrale in Tromsø. Es ist wieder toll und eine schöne Einstimmung auf Weihnachten. Ich bin aber dann auch froh, als ich gegen 2:00 Uhr endlich im Bett liege.

Die nächsten Häfen an diesem Tag, den 22.12.2013 sind Sortland, wo uns die Ausflügler „Inselwelt der Vesterålen“ erst auf der Sortlandbrücke „kreuzen“ und winken und dann wieder an Bord gehen. In Stokmarknes besteht die Möglichkeit ins Hurtigrutenmuseum zu gehen. Hier liegt die alte Finnmarken an Land und kann als Teil des Museums besichtigt werden. Zurück an Bord, beginnen wir mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsabend. Wir bemalen und dekorieren Pfefferkuchenhäuser mit Zuckerguß und Weihnachtsdeko. Anschließend muß ich mich schon wieder anziehen, denn  wir beginnen durch den Raftsund zu fahren und auch wenn es draußen dunkel ist, will ich diese Passage nicht verpassen. Die Wolken bekommen sogar ein paar Lücken und die Sterne sind zu sehen. Leider hält das Wetter nicht lange an und als wir in Svolvær anlegen, regnet es bereits wieder. Ich mache mit Christoph, einem der Passagiere, einen Stadt- und Kaufhallenbummel und zeige ihm diverse norwegische Lebensmittel und Spezialitäten, die man in Deutschland nicht kennt.

Heute, am 23.12.2013, geht es schon wieder über den Polarzirkel und somit werden wir mit etwas Glück auch die Sonne wieder sehen. Zuerst müssen wir aber erst noch die Überquerungszeremonie über uns ergehen lassen. Dazu bekommt jeder einen Souvenierlöffel mit Lebertran, den man dann tapfer schlucken muß. Hmmm, lecker L. Wir passieren kurze Zeit später im Tageslicht die Bergkette „Die Sieben Schwestern“, die sich aber leider in dicken Wolken verstecken. Lohnt also nicht, an Deck zu gehen. Die  Pfefferkuchenhäuschen sind gestern Abend noch von der Küchenbesatzung zusammengeklebt worden und nun können wir unsere Werke zu Ende dekorieren und bewundern.  Als nächstes basteln wir noch gemeinsam Weihnachtsbaumdekoration und schmücken den Weihnachtsbaum. Am Abend treffen wir in Rørvik die ”Richard With” und ich beschließe, mir das Schiff einmal anzusehen.  Bin aber froh, als ich wieder an Bord der „Lofoten“ bin, die großen Schiffen finde ich grauenhaft. Gegen 21.00 Uhr gibt es dann im NRK traditionsgemäß „Dinner for one“ (nicht wie in Deutschland an Silvester), was wir alle zusammen im Salon anschauen. Anschließend probiere ich mit einem Schweizer Ehepaar, welches ich schon im Flugzeug von Oslo nach Kirkenes kennengelernt habe, Moltewein, den ich im Vinmonopol gekauft hatte. Etwas später am Abend beginnen wir die berüchtigte Folda (eine offene Seestrecke südlich von Rørvik) zu kreuzen und es wird ungemütlich. Deshalb muß ich mich leider verabschieden, mache ich mich auf den Weg in meine Kabine und bin froh, als ich endlich in der Waagerechten bin.

Am nächsten Morgen, den 24.12.2013 legen wir gegen 7:00 in Trondheim an. Ich stehe früh auf, frühstücke und gehe dann in die Stadt. Mit uns im Hafen liegt die „Finnmarken“, einen Besuch auf dem Schiff schenke ich mir. Kurz nach dem Ablegen sehen wir endlich wieder einmal die Sonne und es wird eine richtig schöne Fahrt durch den Trondheimfjord. Wir fahren heute noch bis Kristiansund und werden hier im Hafen für 24 Stunden vor Anker gehen. Am Abend gibt es ein leckeres Julebuffet, mit allen in Norwegen üblichen Gerichten wie Juleribbe, Lutefisk, Medisterkake, Julepølse und Pinnekjøtt, zu dem auch Einheimische aus Kristiansund an Bord kommen. Die Stimmung ist gut, das Essen superlecker, das sich anschließende Kuchenbuffet ist ebenso lecker und reichlich. Dann kommt der Weihnachtsmann und jeder bekommt ein kleines Weihnachtsgeschenk von der Reederei.

Am nächsten Morgen, den 25.12.2013 stehe ich relativ zeitig auf und mache mich nach dem Frühstück auf die Socken mit dem Ziel, die dem Hafen gegenüberliegende Kirche zu besuchen. Dazu benötige ich, mit Fotostopps ca. 2,5 h + Rückweg nochmal  1 h. Es war eine schöne Tour aber als ich zurück auf dem Schiff war, war ich ziemlich geschafft….und hungrig. Zum Glück gabs schon wieder MittagessenJ. Um 17:00 Uhr verlassen wir Kristiansund und beginnen kurze Zeit später wieder eine offen Seestrecke zu kreuzen. Es ist ziemlich raues Wetter und wir werden ganz schön durchgeschaukelt, das Abendbrot verschiebt sich dadurch um ca. eine halbe Stunde.

Am Abend sitze ich dann noch mit zwei netten Mitreisenden zusammen  und wir trinken den Rest  Moltewein.

Heute, am 26.12.2013 ist nun leider schon unser letzter Tag und somit das Ende der Reise in Sicht. Ich bin wieder etwas in mich gekehrt, möchte am liebsten umkehren, versuche aber trotzdem, diesen letzten Abschnitt noch zu genießen. Wir kreuzen wieder eine offene Seestrecke und wieder wird es für zwei Stunden etwas unruhig, Dank der Ingwertabletten überstehe ich diese Strecke aber gut. Wir essen ein letztes Mal Mittag an Bord, packen unsere Sachen zusammen, tauschen Adressen und Telefonnummern. Dann kommen wir in den Hafen von Bergen, das Schiffshorn der Lofoten erklingt ein letztes Mal, wir legen am Hurtigrutenkai an und eine schöne Reise geht zu Ende.