...die Reisroute stellten wir nach unseren Wünschen zusammen und die Unterkünfte buchte uns das Reisebüro Erlingsson Naturreisen in Reykjavik. Wir wollten viel Natur erleben und natürlich auch wandern. Die Reise startete am 9. Juli in Reykjavik und führte uns entgegen den Uhrzeigersinn einmal um die Insel, einschließlich Westfjorde, und endete am 31. Juli in Keflavik in der Nähe des Flughafens.

 

Als erstes war also der an Sehenswürdigkeiten reiche Süden dran und wer Island ein wenig kennt weiß, daß viele dieser Ziele von Reykjavik aus in Tages- oder Wochenendtouren erreichbar sind. Dementsprechend tummelten sich auch viele tausend Touristen tagsüber an diesen Plätzen, doch da wir Individualreisende mit eigenem Auto waren, versuchten wir die Besuche dieser Naturschönheiten in die frühen Morgen- bzw. die späten Abendstunden zu legen, wenn die Bustouristen dann noch oder schon in den Hotels beim Essen sitzen. Das Konzept konnte nicht überall durchgesetzt werden, doch wo es gelang, war es durchaus etwas Wert.

 

An unserem Ankunftstag machten wir, nachdem wir uns im Menschengewühl auf dem Flughafen gefunden (ich kam aus Oslo, Jochen und Monika aus Berlin), unser Mietauto übernommen und unsere Zimmer im Gästehaus bezogen hatten, einen Stadtbummel in der Hauptstadt Islands. Am nächsten Tag stand eine kleine Hafenrundfahrt auf dem Plan und dort sahen wir auf einer der vorgelagerten Inseln unsere ersten Papageitaucher. Nach diesem Auftakt ging es weiter zur Halbinsel Reykjanes nach Seltun und von dort aus starteten wir zu einer kleinen Wanderung in eine ziemlich an Mond erinnernde Landschaft. Und trotzdem war das Land nicht so öde, wie es auf dem ersten Blick erschien, denn überall auf dem Boden blühten Pflanzen und sprenkelten ihre Farbe in die Landschaft. Am Beginn des Weges war ein Solfatarenfeld, wo es blubberte und nach Schwefel stank. Unterwegs erwischte uns ein heftiger Regenschauer, den wir unter einem Felsvorsprung sitzend ganz gut überstanden. Unser nächstes Ziel war Grindavik, wo wir aber nur durchfuhren, da der Ort nichts Reizvolles hatte und landeten dann in einem weiteren Solfatarenfeld „Gunnuhver“. In der Nähe befanden sich außerdem ein Leuchtturm, Basaltfelsen und ein paar Vogelfelsen mit Möwen. Am nächsten Tag sind wir alle, dank der 2 Stunden Zeitverschiebung, früh wach und so starten wir zeitig in den Tag. Heute stehen Thingvellir, die Altmännerschlucht, der Öxararfoss und eine kleine Wanderung in diesem Gebiet auf dem Programm und uns erwischen zum ersten Mal die Touristenmassen. Doch als wir dann die Hauptattraktionen hinter uns gelassen hatten und uns auf einer kleinen Runde im angrenzenden Tal befanden, waren wir fast alleine. Am Ende des Tages, nach dem Abendessen fuhren wir noch zum Gullfoss und zum Geysir Strokkur und hier waren, Dank der fortgeschrittenen Tageszeit, nur  noch wenige Touristen unterwegs. Es hatte sich schon in den ersten Tagen eine abendliche Routine entwickelt – Abendessen, Bilder schauen, Schlachtplan für den nächsten Tag machen und unser Plan für den nächsten Tag hieß Fahrt nach und Wanderung im Geothermalgebiet Kerlingarfjöll. Dazu müssen wir zum ersten Mal Schotterpiste fahren und sehen, ob sich unser Auto bewährt. Unterwegs gibt es auch schon ein paar landschaftlich schöne Sachen zu sehen, ein breites Tal mit Gletschern links und rechts, ein Gletscherfluß Hvita, der den Gullfoss speißt und Lavafelder. Das geothermale Gebiet ist dann der absolute Hammer. Das Wetter tut aber auch sein übriges, die Sonne scheint, so daß alle Farben zur Geltung kommen. Wir machen eine kleine Rundwanderung, bergauf und bergab, die es ganz schön in sich hat und für die wir am Ende, ca 3 Stunden benötigen, mit Fotostops und immer wieder schauen und genießen. Anschließend fahren wir zurück zum Kerlingarfjöll Center, essen dort etwas und weiter geht’s zum 28 km entfernten Hveradalir, ein weiteres geothermalisches Feld. Dort gibt es einige heiße Quellen und Dampf spuckende Löcher, die aber dem vorher Erlebten nicht das Wasser reichen können. Also beschließen wir zur Unterkunft zurück zu fahren und den Tag ausklingen zu lassen.