Der erste Wasserfall ist der Hjålparfoss, dann halten wir an einer kleinen Kirche wo uns ein Hund freudig begrüßt, Streicheleinheiten einfordert und zum Dank die Felge unseres Autos wässert. Weiter geht es entlang der Pjorsa durch ein weites Tal gesäumt von Basaltformationen zum nächsten Wasserfall Thjorsardalur, wir besuchen einen alten Grassodenhof Pjodveldisbær und fahren durch ein riesiges Lavafeld auf einer Schotterpiste nach Stöng und Gjain. Hier tauchen wir ein in eine kleine Oase aus Basaltfelsen, Wasserfällen, grüner Natur und Vogelgezwitscher, die eingebettet in einer kleinen Schlucht liegt. Ein fantastischer und in dieser lavageprägten kargen Region ein unerwarteter Ort. Wir lassen unsere Augen das satte Grün genießen und lauschen dem Vogelgezwitscher. Danach deht es weiter auf der Schotterpiste bis zum zweithöchsten Wasserfall Islands, dem Hainfoss. Ein weiteres gigantisches Naturschauspiel zwischen Basaltfelsen, auf der einen Seite Wasserfälle und auf der anderen Seite ein weiter Blick ins Flußtal. Unser Weg führt uns weiter auf einer im Bau befindlichen, furchtbar zu fahrenden Schotterpiste vorbei am Hekla und einer endlos erscheinenden Bimssteinebene. Wir halten und begutachten die Steine. Er ist so leicht, das es sich anfühlt wie „Nichts“.

 

Am nächsten Tag geht es nach Landmannalaugar. Eigentlich hatten wir gehofft, daß das Wetter an diesem Tag  gut sein sollte, doch auch hier in Island kann man sich auf die Wettervorhersage nur bedingt verlassen. So hatten wir leider keine Sonne, wie gewünscht. Die Piste ins Gebirge war wie gewohnt, mal sehr holprig, dann wieder ganz gut und immer wieder staunt man, mit was für Autos die Leute auf den Hochlandpisten unterwegs sind. Auch Buslinien gibt es ja mittlerweile, die die Leute ins Hochgebirge karren. Dementsprechend voll war es dann auch in Landmannalaugar. Aber die Gegend da oben ist schon sehr beeindruckend. Schade daß es immer weiter zuzog und fast am Ende unsere Tour der Regen einsetzte. Auf dem Rückweg hatten wir einige Furten zu überwinden und Jochen hat ganz schön geschwitzt und ein paar von diesen Dingern waren für unser Auto glaube ich schon grenzwertig. Aber, wir haben alles gut überstanden auch den letzten Teil über eine sehr holprige Gebirgsstraße im dichten Nebel und irgendwann gegen 20:15 waren wir in unserer Unterkunft in der Nähe von Vik. Es regnet inzwischen und es bläst ein unangenehmer Wind. Wir hoffen auf besseres Wetter für den nächsten Tag, doch leider…

 

Wir lassen es am Morgen etwas ruhiger angehen, frühstücken ausgiebig, kaufen ein in Vik und fahren am frühen Nachmittag zum Seljalandsfoss und dem in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Gljufurarbui, ein Wasserfall, der in eine Felshöhle stürzt. Auf dem Weg zum Solheimajökull, eine Gletscherzunge des Myrdalsjökull, legen wir einen kurzen Stop am Skogafoss ein und sind wieder einmal imponiert von der gewaltigen Schönheit der isländischen Natur. Eigentlich wollten wir an diesem Tag noch zum Reynisdrangar, dem schwarzen Strand von Vik mit seinen markanten Felsnadeln im Meer und Basaltfelsen direkt am Strand aber als wir in Richtung Vik fahren, fängt es wieder an zu regnen und die Felsen verschwinden in dichten Nebel. Deshalb verschieben wir diesen Teil des Programmes auf den zeitigen nächsten Morgen, noch vor dem Frühstück. Das diese Entscheidung richtig war, sehen wir am nächsten Tag.

 

Wir brechen zeitig auf (5:30 Uhr klingelt der Wecker :-O), fahren los und sind fast alleine am Strand. Das Wetter ist etwas besser als gestern. Ein herrliches Naturerlebnis, das zeitige Aufstehen hat sich jetzt schon gelohnt. Später fahren wir weiter nach Dyrholaey mit Leuchtturm und Felsplateau. Hier brechen sich die Wellen an den Felsen und lassen Gischtberge in den Himmel wachsen. Als die ersten Busse auf den Parkplatz rollen verlassen wir die Örtlichkeiten und widmen uns unserem Frühstück, der Hunger hat sich mittlerweile gemeldet. Danach geht’s weiter, heute wechseln wir wieder die Unterkunft und haben auf dem Weg dahin noch viel vor. Unser erster Stop ist in Skaftafell, wo wir zum Svartifoss gehen und eine kleine Rundwanderung machen. In der Ferne sehen wir den Vatnajökull mit seinen vielen Gletscherzungen und auf der anderen Seite das lange Tal mit dem Flussdelta des Gletscherflusses. Weiter geht es zur Gletscherlagune Fjallsarlon. Es ist ein tolles Schauspiel - die schwimmenden teilweise blauen Eisberge auf spiegelglattem Wasser vor dem gigantischen Gletscher. Nachdem wir uns zu mindestens zum Teil sattgesehen haben, geht es weiter zur nächsten Lagune dem Jökulsarlon. Dort fahren wir mit dem Amphibienfahrzeug und bis zur Abfahrt sind noch ca 40 min Zeit. Am Rande des Parkplatzes ist eine große Wiese mit vielen Küstenseeschwalben, die dort ihre Jungen füttern. Die Brut ist schon fast flügge und flattert zum Teil schon herum aber die Jungtiere werden immer noch von den Eltern gefüttert. Da diese Stelle so nahe am Parkplatz immer von Menschen frequentiert wird, wird man hier nicht, wie üblich, von den Vögeln angegriffen und kann sich ungestört nähern und alles beobachten (Bilder folgen später). Einmalig! Wir liegen gut in der Zeit und sind gegen 20:00 Uhr in der Unterkunft. Ein ehemaliger Bauernhof in direkter Nachbarschaft des Skalafellsjökull, mit etwas plüschiger Inneneinrichtung aber sauber und für eine Nacht absolut ok. Wir verkrümeln uns in unsere Zimmer, essen noch zu Abend, schauen Bilder und planen den nächsten Tag. Dann reicht es uns für heute, es war ein langer Tag und wir sind rechtschaffend müde.