Nach der etwas aufwendigen Prozedur mit Testen, Einchecken und Sicherheitskontrolle, hatten wir zum Glück noch genug Zeit um gemütlich zum Gate zu gehen. Unser Flugzeug war pünktlich und wir erreichten nach ca. 2 Stunden unseren Zwischenstop Tromsø. Hier mußten wir alle mit Handgepäck den Flieger verlassen, wurden einmal durch den Flughafen geleitet, um dann wieder einzuchecken. Hängt wohl mit dem Sonderstatus Svalbards zusammen, ist dann wohl so.

Es ging jedenfalls nach dem kurzen Aufenthalt weiter in Richtung Norden und die Vorfreude flog mit.

Gegen 14:00 Uhr waren wir dann endlich da. Das Wetter war winterlich kalt, das Licht wieder einmalig und wir konnten auch mit viel Glück direkt nach der Ankunft unseren ersten Eisbären sichten. :)

Wir unternahmen am Nachmittag einen Rundgang durch die Stadt, stöberten schon mal etwas in den Geschäften, kauften das eine oder andere ein und machten dann noch Pläne für unseren weiteren Aufenthalt.

Nordlicht

Wir hatten dieses Mal mehr Glück mit dem Wetter und so konnten wir einige male Nordlicht beobachten, obwohl die Aktivität nicht sonderlich hoch war. Das besondere am Nordlicht auf Svalbard ist, daß man es eigentlich immer am südlichen Himmel sehen kann, da Svalbard innerhalb des Nordlichtovals liegt.

Lichtstimmungen

Im Februar ist zwar noch Polarnacht so weit oben im Norden aber es wird trotzdem schon für ein paar Stunden hell. Bei klarem und kaltem Winterwetter ist dieses Licht unglaublich schön und farbenreich, die schneebedeckten Berge scheinen von innen heraus zu leuchten. Die winterliche Landschaft zeigt sich in ihrer vollen Pracht und jeden Tag ist es mehrere Minuten länger hell.

Besuch einer Kohlegrube und der nördlichsten Brauerei der Welt

Ein interessanter Ausflug war der Besuch einer stillgelegten Kohlegrube - der Grube Nr 3. Insgesamt gab und gibt es in und um Longyearbyen 7 Kohlegruben wovon nur noch die Grube Nr 7 in Betrieb ist. Die Kohle soll von bester Qualtät sein und liegt realtiv dicht unter der Erdoberfläche. Doch die Arbeit in solch einer Grube war früher kein Zuckerschlecken und gefährlich. Da die Kohleflöze relativ schmal sind, wurde die meiste Zeit im Liegen gearbeitet und das Handwerkszeug war ganz schön schwer. Wir durften eine Deckenstütze testen, die wog ca 35 Kilo. Dank der Mechanisierung ist die Arbeit heute natürlich einfacher aber gefährlich ist es immer noch, wie in jeder anderen Grube auch.

In der stillgelegten Grube befindet sich seit 2017 ein arktisches Weltarchiv - nicht zu verwechseln mit der globalen Samenbank "Global Seed Voult". Das Archiv enthält Daten von historischem und kulturellem Interesse aus mehreren Ländern sowie den gesamten Open-Source-Code eines amerikanischen multinationalen Unternehmens. Die Anlage ist ein großes Stahlgewölbe, das sich zwischen 150 und 300 Metern unter der Erde in der stillgelegten Kohlenmine befindet. Die Einlagen selbst werden in sicheren Versandbehältern hinter einem Tor aufbewahrt.

Nach dem vielen eingeatmeten Kohlestaub mußte die Kehle wieder freigespült werden und wie kann man das besser machen als mit einem Bier. Wir besuchten die nördlichste Brauerei der Welt - die Mackbrauerei in Tromsø mußte diesen Titel an die Svalbard Bryggeri abgeben, sie ist aber an der Svalbard Brauerei beteiligt und somit immer noch oben im Norden vertreten.

Besuch einer Eisgrotte im Longyear Gletscher

Ein fantastischer Ausflug führte uns in eine Eisgrotte im Longyear Gletscher südwestlich von Longyearbyen gelegen. Wir wurden mit einem Raupenfahrzeug bis zum Eingang hoch gefahren. Die Gletscherhöhle ist eine Schmelzwasserhöhle und ist deshalb auch erst zugänglich, wenn entsprechender Frost herrscht und alles Wasser gefroren ist. Ein einmaliges, schönes Erlebnis.

Zum Schluß gibt es noch ein paar Eindrücke von der Stadt, den Rentieren, die uns über den Weg gelaufen sind, den vielen lustigen Hinweisschildern, die man immer wieder in Geschäften, Schaufenstern oder öffentlichen Gebäuden sehen kann und über die man unweigerlich schmunzeln muß.

Schön war es wieder. Auf Wiedersehen und bis bald!