...und auf den Hurtigrutenreisen lernte ich bis jetzt viele nette Menschen kennen, die dann auch mal zu Besuch in die Stadt kommen, wo man wohnt. So einfach ist das und wenn diese Leute dann auch noch gut informiert anreisen, kehrt sich das "Ich zeig Dir meine Stadt-Vorhaben" in ein Boah das kenn ich ja auch noch nicht um. :)

Letztes Wochenende hatte ich also Besuch von meiner Hurtigrutenbekanntschaft Heike und Stefan und wir erlebten Oslo sehr intensiv in diesen 2,5 Tagen. Los gings am Freitag mit dem Ekebergpark. Wir trafen uns an der Oper und fuhren mit dem Bus hoch zum Ekeberg Campingplatz. Der Ekebergpark ist ein Skulpturen- und Kulturdenkmalpark für alle, die etwas Besonderes erleben möchten. Der Park ist rund um die Uhr geöffnet, und der Besuch ist kostenlos.

Am Samstag war schönes Wetter vorhergesagt und wir beschlossen alles zu erkunden was es rund um die Oper zu sehen und entdecken gibt. Treffpunkt war wieder die Oper, also erst Mal aufs Dach und einen Überblick verschaffen. Dann weiter zum neuen Stadtteil Sørenga mit einem Meerwasserfreibad und schönen Wohnanlagen mit interessanten architektonischen Details und grünen Dächern. Auf dem weiteren Weg in Richtung Mittelalterpark kommt man an einem urbanen Stück Oslo vorbei, dem Losæter, einem Bauernhof mitten in der Stadt. Bei einem Gang über das Gelände sieht man, dass fast alle Flächen genutzt werden. Es gibt Pflanzkästen mit üppigem Gemüse, Kräutern und Blumen, Hühner, Bienenkörbe, ein Backhaus und am Fuß des Hügels einen Gemeinschaftsbereich für Zusammenkünfte. Ein Teil wird von einem von der Stadt angestellten Landwirt bewirtschaftet und der Rest wurde an Privatleute als Gartenparzellen verpachtet.

Weiter gings zum Mittelalterpark, vorbei am Barcode über die Akrobaten Pedestrian Brücke nach Grønland. Dort genehmigten wir uns im "Oslo Mekaniske" einen Kaffee bzw. heiße Schokolade und Bier bevor wir mit dem Bus wieder zum Hafen fuhren. Dort testeten wir den autonom fahrenden Elektrobus, der zwischen Hafen und Vippetangen hin und her pendelt. Ein komisches Gefühl in einem Gefährt ohne Fahrer durch die Gegend zu fahren. Angeblich soll in 5 - 10 Jahren der öffentliche Nahverkehr in Oslo auf diese Art von Transportmittel umgestellt sein. Da bin ich gespannt, denn der kleine Bus hatte doch schon noch ein paar verbesserungswürdige Eigenheiten. Als wir wieder zurück waren von unserem Kurzausflug, gings als Abschluß noch ne Runde mit dem Inselboot über den Fjord.

Der Wettergott tat auch am Sonntag sein bestes, wir hatten wieder strahlendes Herbstwetter. Treffpunkt war am Hotel in der Nähe der Domkirche. Hier war auch unser erstes Ziel, das am 28. September enthüllte Denkmal zur Erinnerung an die Anschläge des 22. Juli vor acht Jahren. Es sind insgesamt 900 Rosen, welche in 25 verschiedenen Ländern angefertigt, nach Oslo geschickt und von dem Kunstschmied Tobbe Malm in Bærumsverk zusammengesetzt wurden. Ein beeindruckendes Denkmal genau an dem Platz, wo damals tausende von Menschen Blumen niedergelegt hatten.

Weiter ging ins Regierunsgviertel, vorbei am 22.Juli Zentrum am Y-Block mit Picasso Wandbild zum Grass Roots Spuare in der Teatergata, ein Kunstwerk des Künstlers Do Hu Shu. Es besteht aus 50.000 Bronzefiguren von 8-10 cm Größe. Einfach nur auf den Bauch legen und staunen. Die Wache an der Schranke zum Regierungsviertel sollte man einfach ignorieren. Die Wache tut das gleiche mit den auf dem Bauch liegenden Touristen.

Nächste Station war der Botanische Garten in Tøyen. Trotz frühem Frost in den letzten Tagen, war doch noch einiges an Blüten und schön gefärbten Blättern zu sehen.

Doch wir hatten noch nicht genug und weiter gings zum Sognsvann und von dort aus zum Vettakollen. Auf Grund des schönen Wetters waren wir nicht alleine unterwegs. Wir kamen uns vor, wie auf einer Völkerwanderung ;-). Zurück in der Stadt gabs dann den obligatorischen Tagesabschluß - Inselhopping mit dem Boot und anschließend noch eine Fahrt mit dem autonomen Bus nach Vippetangen. Dort aßen wir mit Blick auf den Fjord und den Sonnenuntergang ein leckeres Abendbrot und tranken dazu ein Bierchen. Dann war das schöne Wochenende mit den vielen Eindrücken auch schon wieder vorüber.