Wir fuhren nach einem gemütlichen Frühstück am Samstag den 13. Mai los. Zuerst auf der E4 durchs Nittedal  mit einem  Abstecher zum Hadeland Glassverk. Anschließend entlang des Randsfjorden über Dokka zu den Felszeichnungen an der Etna. Da wir schon in der Nähe waren, fuhren wir noch auf dem  Etna Familiecamping vorbei und hielten eine kurzen Plausch mit den mir gut bekannten Besitzern. Weiter gings zur Valdresflye (RV 51) übers Gebirge am Jotunheimen vorbei. Hier lag noch meterhoher Schnee und bei schönstem Wetter war das ein überwältigender An- und Ausblick in die Weiten der Hochebene. Fast am Ende der Valdresflye sahen wir sogar noch eine Herde Rentiere friedlich Moos und Flechten knappernd am Wegesrand. Am späten Nachmittag hatten wir unsere Hütte erreicht und genossen beim Abendbrot die herrliche Aussicht vom Platz vor unserer Hütte.

Am nächsten Tag war unser erster Stopp in Fossbergom und wir besuchten die Lom Stabkirche, die sogar geöffnet war, da eine Gruppe Konfirmanten ihre Zeremonie durchprobten. So konnten wir anschließend sogar einen Blick hinein werfen.

Weiter gings auf der E 15 durch imposante Bergwelt, auf der einen Seite Renheimen und auf der anderen Seite des Weges Breheimen und der Jostedalsbreen Nationalpark. Die kleineren Straßen z.B. zum Geiranger waren alle noch gesperrt, denn auch hier lag der Schnee teilweise noch meterhoch.  Langsam ging es wieder ins Tal hinab und als wir aus einem Tunnel kamen an der Abzweigung zum Gamle Strynefjellsvegen, verschlug es uns fast den Atem wegen des traumhaften Ausblickes in ein Tal mit Birken und ihren zartgrünen Maiblätter, Schneeresten und Nadelbäumen gesäumt von hohen schneebedeckten Bergen. Ein Platz zum Innehalten.

Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel der Insel Runde. Wir fuhren zum Campingplatz. Der Besitzer, Knut Asle, fuhr mit uns zusammen zum alten Lotsenhaus, zeigte uns das Haus, erzählte etwas von seiner Geschichte, erklärte die Technik und wie alles funktioniert. Das Haus liegt auf einem Felsen auf einer kleinen Halbinsel  mit fast 360 Grad Rundumblick – ein Traum. Hier läßt es sich aushalten. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, beschlossen wir noch eine Abendtour zum Vogelfelsen zu machen. Wir fuhren zum Zeltplatz, stellten unser Auto ab und begannen mit dem Aufstieg. Die ersten Meter waren ziemlich steil und wir kamen ganz schön ins Schwitzen und Schnaufen.  Als die ersten Höhenmeter überwunden waren, ging es etwas leichter und bald hatten wir einen grandiosen Blick über das Meer, eingerahmt von den Felsen und dem Steilufer der Insel. Dann hatten wir den Vogelfelsen erreicht und es dauerte nicht lange und wir sahen hunderte von Papageientauchern auf dem Weg zu ihren Höhlen. Das Schauspiel dauerte jedoch nicht allzu lange, denn es tauchten Seeadler am Himmel auf und alle Papageientaucher (norw. Lundefugl) waren verschwunden. Wie warteten noch ein ganze Weile, doch die Adler kreisten weiter am Himmel und so machten wir uns auf den Heimweg. Auf dem Rückweg kamen wir noch an einer Raubmöwe (norw. Skua) vorbei, die nur ein paar Meter vom Weg entfernt im braunen Gras saß.

 

Wieder zu Hause werden Bilder geschaut, ein Glas Wein dazu getrunken und wir lassen den Tag nochmal Revue passieren.

Am nächsten Tag fahren wir zuerst zum Einkaufen in den nächsten Ort mit Einkaufsmöglichkeiten. Fosnavåg ist eines der größten Fischereiorte der Region Sunnmore. Der Ort hat einen natürlichen Hafen, wo wir uns niederlassen um über das Meer zu den nächstgelegenen Inseln zu sehen und eine Kleinigkeit zu essen.

Gegen Abend will ich noch einmal zum Vogelfelsen aber  vorher auch noch zur Baßtölpelkolonie, die sich tief unten in der Steilküste am Westufer – Randabranden – befindet. Anschließend wandere ich weiter zu den Papageientauchern und beobachte das gleiche Schauspiel wie am vorigen Abend. Plötzlich fallen die Vögel in Scharen ein, fliegen in ihre Höhlen, was sie dort machen entzieht sich meinen Kenntnissen, kommen wieder heraus, um sich erneut in die Lüfte zu schwingen. Dann sind 2 Seeadler im Anflug, die Papageientaucher verschwinden wieder und wir beobachten den Tanz bzw das Spiel der Seeadler in der Luft. Tolles Schauspiel.  Da die Adler nicht verschwinden und es langsam spät wird, mache ich mich auf den Rückweg zur Hütte und genieße das tolle Abendlicht beim Abstieg.

Am nächsten Tag ist es ziemlich stürmisch und die See beginnt sich aufzuschaukeln. Wir fahren zuerst zum Goksøyrmyr Naturreservat  im Süden der Insel. Hier ist ein schöner aber rauer steiniger Strand mit Blumen, Muscheln, Seetang und natürlich vielen Steinen.  Wieder zu Hause, machen wir noch eine kurze Erkundungsrunde über die kleine Halbinsel.

Am nächsten Tag ist der norwegische Nationalfeiertag und wir fahren nach Fosnavåg in der Hoffnung den Kinderumzug bzw. 17. Mai Umzug zu sehen. Wie wir aber feststellen müssen, findet der Kinderumzug hie, anders als in Oslo und anderen Städten  mit geschmückten Autos mit oder ohne Anhänger, Jeeps und Quads mit Anhänger statt. Ist sicher eine Riesengaudi für die Kids. Dann gehen wir zur Kirche und warten dort auf den Umzug, kommt aber keine,  nur  Erwachsene in ihren Trachten (Bunad). Auch gut. Wir schauen uns in der Kirche um, bestaunen die schönen Bunads und machen uns dann bald wieder auf den Rückweg zur Insel. Auf der Insel Runde treffen wir dann doch noch auf einen 17. Mai Umzug mit ca 25-30 Leuten – alles was die Insel an Menschen zu bieten hat.

 Mittags donnern hohe Wellen an die steile felsige Küste auf der Halbinsel, wo unsere Hütte steht. Wir warten ein paar Regenschauer ab und  machen dann einen kleinen Spaziergang über die Felsen. Hier muß man höllisch aufpassen, daß man nicht in einen von Heidekraut überwucherten Spalt zwischen den Steinen gerät. Mir ist es passiert, aber es ist nichts passiert. Anschließend fahren wir auch noch einmal zur Südspitze der Insel zur schönen Steinküste, genießen die Sonne und lauschen der Brandung.

 

Am Abend müssen wir leider schon wieder unsere Sachen packen, da wir am nächsten Morgen wieder nach Hause fahren müssen. 

Schön wars auf Runde. Hoffentlich bis bald mal wieder.